Ein virtuelles privates Netzwerk, ist besser bekannt unter dem Namen VPN. Ein VPN ist wie der Name es sagt, ein virtuelles Netzwerk. Es benutzt jeweils das vorhandene Netzwerk und baut darüber ein virtuelles zu einem definierten Server oder Computer. Ein VPN kann innerhalb eines privaten Netzwerkes, eines öffentlichen Netzwerkes, aber auch übergreifend zwischen einem privaten und öffentlichen Netzwerk aufgebaut werden. Man kann auch von einem Netzwerk in einem Netzwerk sprechen. Im Zeitalter von Homeoffice und mobilem Arbeiten, trifft man VPN immer an. Mit einer VPN-Verbindung kann man mit dem Büro Notebook von überall auf die Büroserver zugreifen. Ist ein Notebook per VPN mit dem Geschäftsnetzwerk verbunden, verhält sich das Notebook genau gleich, als wäre dieses im Büro am Arbeitsplatz angeschlossen. Alternativ kannst du dich aber auch mit deinem privaten PC mit deinem Zuhause verbinden, damit du auf deine Daten auf deinem NAS zugreifen kannst.
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Eine VPN-Verbindung ist immer verschlüsselt. Alle Daten, die durch den VPN gespeichert oder geladen werden, sind sicher und können nicht von Dritten abgehört oder ausgelesen werden. Die Verschlüsselungen sind je nach Hersteller etwas strenger bzw. weniger streng. Vielleicht stellst du dir bereits die Frage: Warum surft man nicht immer über einen VPN, wenn dort die Daten sicher durchs Internet transportiert werden können? Diese Frage werde ich dir schon bald erklären.
Wie wird eine VPN-Verbindung aufgebaut?
Auf der folgenden Skizze veranschaulicht dir, wie die VPN schematisch da steht. Du startest dein Büro-Notebook, ganz normal verbindest du dich mit deinem Internet zu Hause per LAN oder WLAN. Du hast nun auch die IP-Adresse von deinem Heimnetzwerk erhalten. Anschliessend startest du manuell (dies kann auch automatisiert werden) den VPN-Client (bspw. Fortinet, OpenVPN, etc). und verbindest dich mit dem Geschäft. Der VPN-Client bekommt nun vom Geschäftssitz eine IP-Adresse vom Büronetzwerk. Üblicherweise geht nun der gesamte Netzwerkverkehr über den VPN-Client zum VPN-Server. Wenn du nun Google.com aufrufst, wird die Anfrage durch das VPN zum Büro geleitet und erst von dort weiter zu google.com. In der Zugriffsstatistik von Google wird die IP-Adresse deines Büro ersichtlich sein, obwohl du vielleicht irgendwo in einem Ferienhaus am Strand bist.
Was fällt auf?
Richtig, obwohl du dich irgendwo auf der Welt befindest, kannst du nun über den VPN-Server im Internet surfen. Am Beispiel google.com, kann Google nur die IP-Adresse des VPN-Servers erkennen, nicht aber deine effektive IP deines Notebooks.
Anwendungsfälle für VPN-Server
Eine VPN-Verbindung kann für verschiedene Situationen nützlich sein. Ich nenne hier ein paar Beispiele:
Zugriff auf Firmen- oder Heimnetzwerk
Ein typischer Anwendungsfall ist, wie bereits mehrmals erwähnt, die Verbindung zu einem Firmen- oder einem Heimnetzwerk. In diesem Fall stellst du mit deinem Computer, Tablet oder Telefon eine VPN-Verbindung zum Netzwerk. Steht die Verbindung kannst du auf das Firmennetzwerk (Laufwerke, Interne Apps, etc) zugreifen. Falls du zu Hause ein NAS hast, kannst du so auf die Dateien zugreifen, diese bearbeiten oder falls nötig auch neue erstellen. Zudem hast du natürlich auch vollen Zugriff auf deine Geräte im Netzwerk. Wie wenn du zu Hause auf dem Sofa hockst.
Standort vortäuschen
Es kann durchaus sein, dass gewisse Services oder Dienste im Internet nur von deinem Land aus zugänglich sind. Beispiel: Du hast ein Abo bei einer Schweizer Firma. Diese Firma gibt nur Zugriff auf die Apps, falls du dich von einer Schweizer IP-Adresse aus anmeldet. Bist du nun im Ausland in den Ferien, wir dir der Zugang verweigert. Hier kann dir eine VPN-Verbindung helfen. Du richtest bei dir zu Hause einen VPN-Server ein. Bist du nun im Ausland, kannst du eine sichere VPN-Verbindung zu dir nach Hause aufbauen. Nun surfst du über deinen Internetanschluss zu Hause. Wenn du nun auf die abonnierte App zugreifen willst, ist dies nun möglich, da die App nun meint, du hockst zu Hause. Hinweise:
- Falls keine VPN-Verbindung zustande kommt, kann es sein, dass das Lokal Netzwerk VPN-Verbindungen sperrt.
- Oft sind VPN-Verbindungen nicht sehr leistungsfähig. Der Grund liegt in der Verschlüsselung. Es braucht viel Rechenleistung und Zeit, die Daten über VPN zu verschlüsseln bzw. zu entschlüsseln.
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